Die Neuropsychologie ist eine Fachrichtung an der Schnittstelle zwischen Neurologie und Psychiatrie, die sich mit den wichtigsten geistigen Funktionen des Gehirns (kognitive Funktionen) sowie deren Interaktionen mit sozialen und/oder affektiven Funktionen beschäftigt.
Zu den kognitiven Funktionen, die von der Neuropsychologie evaluiert werden, gehören u. a. Gedächtnis, Sprache, Aufmerksamkeit, Exekutivfunktionen (Handlungsplannung, Problemlösung, Interferenzkontrolle, Umstellfähigkeit usw.), intellektuelle Leistungsfähigkeit und die Verarbeitung von visuellen, gestischen und sozialen Informationen.
Betroffene Personen empfinden oder bekunden meist Schwierigkeiten in einem oder mehreren Lebensbereichen: Schule/Ausbildung, Beruf, Alltag (Haushaltsarbeiten, administrative Tätigkeiten, Autofahren), soziale Beziehungen.
Die Neuropsychologie untersucht die für diese Schwierigkeiten verantwortlichen sowie die nicht beeinträchtigten Funktionen und versucht die wahrscheinlichste(n) Ursache(n) der Störung zu ermitteln, um eine Behandlung anzubieten.
Die Neuropsychologin oder der Neuropsychologe kann auch Empfehlungen zur Arbeitsfähigkeit, zur Integration von Hilfsmitteln am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, zur Fahreignung aus kognitiver Sicht oder der Urteilsfähigkeit in einer spezifischen Angelegenheit abgegeben.