Beckenbodenzentrum
Leiden im Beckenboden können die Lebensqualität beeinträchtigen. Man spricht nicht gern darüber, weder unter Freundinnen und Bekannten noch bei Routinekontrollen. Dabei lassen sich die Beschwerden bei wirksamer Behandlung meist stark verbessern oder ganz beseitigen. Zögern Sie also nicht und wenden Sie sich an die Expertinnen und Experten unseres Beckenbodenzentrums.
Der Beckenboden: ein vielbeanspruchter Muskelkomplex
Der Beckenboden ist ein komplexes Zusammenspiel aus Muskeln und Bändern. Er hält die Gebärmutter, Prostata, Harnblase und den Darm zusammen. Zudem verschliesst der Beckenboden auch die Harnröhre und den Schliessmuskel am After. Nebst der täglichen Beanspruchung ist er im Lauf der Jahre auch vielen Belastungen ausgesetzt.
Eine Bindegewebsschwäche, Gewebeverletzung bei einer Geburt, die Einnahme von Medikamenten, Diabetes, Übergewicht, die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren oder auch Bestrahlungen des Beckenbodens im Rahmen einer Krebstherapie können Funktionsstörungen verursachen. Dazu zählen:
- Inkontinenz
- Schwierigkeiten, die Blase zu leeren
- Häufiges Wasserlösen
- Schwierigkeiten beim Stuhlgang
- Blut im Urin oder im Stuhl
- Infekte
- Hämorrhoiden
- Organvorfälle
- Prostatabeschwerden
Vereinte Kräfte
In unserem zertifizierten und interdisziplinären Beckenbodenzentrum steht Ihnen die geballte Kompetenz von sieben medizinischen Fachbereichen zur Verfügung. Dank spezialisierten Fachärztinnen und -ärzten sowie Fachpflege und Physiotherapie sind wir in der Lage, individuelle und ganzheitliche Beratungen, Diagnosen und Therapien im Zusammenhang mit dem komplexen Beckenbodensystem anzubieten.
Unsere interdisziplinären Teams behandeln abgestimmt und möglichst minimalinvasiv. So haben Sie ideale Voraussetzungen, um möglichst rasch wieder zu Ihrer gewohnten Lebensqualität zu finden.
Hier erfahren Sie mehr über die jeweiligen Spezialgebiete:
Abklärungen: Kein Grund, zu warten
Warten und leiden Sie nicht aus falscher Scham, lassen Sie sich von unseren Expertinnen und Experten helfen. Die Diagnose beginnt mit der Erstuntersuchung sowie einem Gespräch bezüglich Symptomen und Krankheitsgeschichte.
Nach der ersten Abklärung steht uns eine breite Palette an Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung: So visualisieren wir nach der körperlichen Untersuchung häufig durch Ultraschall die Lage der Beckenboden-Organe und die Muskulatur der Schliessmuskeln. Eine Harnstrahlmessung oder ein urodynamischer Funktionstest zeigt auf, wie sich Harnröhre und Blase verhalten. In manchen Fällen führen wir ein MRI, CT, Röntgen, eine Blasenspiegelung oder eine Darmspiegelung durch.
Individuelle Behandlung
Häufig ist eine Verbesserung der Funktionseinschränkungen bereits mit einer konservativen Therapie möglich. Mit Medikamenten, Salben, Verhaltensänderung, spezialisierter Physiotherapie sowie Hilfsmitteln können Sie Organfunktionen unterstützen.
Falls sich die Beschwerden mit konservativer Therapie nicht abschliessend behandeln lassen oder der Wunsch nach einem operativen Eingriff besteht, können wir Ihnen verschiedene Operationsverfahren anbieten. Diese erfolgen immer möglichst schonend und minimalinvasiv mit dem Ziel, Ihre Lebensqualität zu verbessern. Durch den guten Austausch und die gemeinsame Betreuung der Patientinnen und Patienten hat unser Expertenteam zudem die Möglichkeit, Eingriffe wann immer möglich zu kombinieren.
Selbsthilfe: Gemeinsames Erfahrungswissen
Als zertifiziertes selbsthilfefreundliches Spital ist die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe als Ergänzung zur medizinischen Behandlung für uns eine Selbstverständlichkeit. Selbsthilfegruppen sind ein wichtiges Unterstützungsangebot in der Gesundheitsversorgung. Tauschen auch Sie sich mit anderen Betroffen aus.