Vaskulitis
Vaskulitis – was bedeutet das?
Entzündliche Erkrankungen der Blutgefässe, sogenannte Vaskulitiden, sind seltene und potenziell schwerwiegende Krankheitsbilder. Sie können prinzipiell jedes Organsystem betreffen. Typische Formen sind die Riesenzellvaskulis (Arteriitis temporalis), die ANCA-Vaskulitis oder die IgA-Vaskulitis. Die Symptome sind häufig unspezifisch und erfordern daher eine sorgfältige und strukturierte Abklärung.
In unserer spezialisierten Sprechstunde führen wir eine gezielte Diagnostik durch – einschliesslich umfangreicher Laboranalysen und modernster bildgebender Verfahren wie hochauflösenden Ultraschall oder spezialisierten MRT-Untersuchungen.
Da die Riesenzellvaskulitis unbehandelt zu schweren Komplikationen wie Erblindung führen kann, ist in vielen Fällen eine Abklärung noch am Tag der Zuweisung erforderlich. Für diese dringlichen Fälle bieten wir die Fast-Track-Klinik an. In seltenen Fällen kann auch eine Hospitalisation notwendig sein.
Abklärungen – für eine rasche und sichere Diagnose
Die meisten Untersuchungen können ambulant durchgeführt werden. Je nach Verdacht kommen verschiedene Methoden zum Einsatz:
- Ultraschall der Gefässe: Bei Verdacht auf eine Grossgefässvaskulitis gehört der gezielte Ultraschall der Arterien am Kopf, Hals und an den Armen zur Standarddiagnostik.
- Bildgebende Verfahren: Ergänzend setzen wir hochauflösende MRT-Untersuchungen oder ein FDG-PET CT ein, um entzündliche Veränderungen der Gefässe sichtbar zu machen.
Laboruntersuchungen: Bei Verdacht auf eine Kleingefässvaskulitis sind umfangreiche Blutuntersuchungen ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik.
Biopsien: Bei Klein- und auch Grossgefässvaskulitiden kann in bestimmten Fällen eine Gewebeprobe notwendig sein, um die Diagnose histologisch abzusichern.
Therapie – gezielt und engmaschig begleitet
Das Ziel der Behandlung ist es, die Gefässentzündung schnell unter Kontrolle zu bringen und Organschäden zu verhindern. Zum Einsatz kommen meistens Immunsuppressiva wie Tocilizumab oder Rituximab. Gleichzeitig achten wir darauf, die Kortisondosis so niedrig wie möglich zu halten, um Nebenwirkungen zu reduzieren. Die Therapie wird individuell angepasst und erfordert in der Regel eine engmaschige Verlaufskontrolle.
Fast-Track-Klinik bei Verdacht auf Riesenzellvaskulitis und Polymyalgia rheumatica
Die Riesenzellvaskulitis ist eine entzündliche Gefässerkrankung, die unbehandelt zu Erblindung oder Schlaganfall führen kann. Bis zu 30 % der Patientinnen und Patientenmit Polymyalgia rheumatica haben eine begleitende Riesenzellvaskulitis.
Eine rasche Diagnosestellung und ein sofortiger Therapiebeginn sind deshalb entscheidend. In unserer Fast-Track-Klinik bieten wir eine strukturierte Abklärung an – mit Anamnese, körperlicher Untersuchung, Laboranalysen und Gefässultraschall, bei Bedarf noch am Tag der Zuweisung.
Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt in der Regel über die Hausärztin oder den Hausarzt bzw. über Spezialistinnen oder Spezialisten anderer Fachbereiche. Patientinnen und Patienten mit bereits diagnostizierter Vaskulitis oder Polymyalgia rheumatica können sich bei Bedarf auch direkt an uns wenden – beispielsweise für eine Zweitmeinung oder die Übernahme der weiteren Behandlung.
Kontakt
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Rheumatologie & Immunologie- rheumatologie@szb-chb.ch
- Bahnhofplatz 2C, 2502 Biel
Öffnungszeiten
Mo.–Do.: 08.00–12.00 Uhr / 13.00–17.00 Uhr
Fr.: 08.00–12.00 Uhr / 13.00–16.00 Uhr
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