Patientenerlebnis verstehen – Behandlungsqualität erhöhen
Eine Premiere: Das Ensemble Hospitalier de la Côte, das Hôpital Riviera-Chablais und das Spitalzentrum Biel führen gemeinsam ein Monitoringmodell für die Behandlungsqualität ein. Im Fokus: das Erleben der Patientinnen und Patienten. Das Projekt wird von der bekannten Leenaards-Stiftung unterstützt und von SPX, einer internationalen, in der Förderung der «Patient Experience» engagierten Non-Profit-Organisation, mitgetragen.
In einer Zeit, in der sich alles zunehmend beschleunigt und Technologie immer mehr Raum einnimmt, setzen die Fachleute in drei Schweizer Spitälern auf die Wahrnehmung der Menschen, die Behand¬lungen erfahren – und auf das, was für sie wirklich zählt. Im Projekt bündeln das Spitalzen¬trum Biel, das Ensemble Hospitalier de la Côte und das Hôpital Riviera-Chablais ihre Expertisen, um das Erleben der Patientinnen und Patienten besser zu verstehen und jene Elemente systematisch zu messen, die für sie wichtig sind: Lebensqualität, Wahrnehmung und Wert der Behandlung.
Es ist an der Zeit, Patientinnen und Patienten als handelnde Akteurinnen und Akteure ihrer Behandlung anzuerkennen, entsprechend dem Prinzip «Nothing about me without me». Das Projekt widmet ihrem Empfinden im Behandlungspfad besondere Aufmerksamkeit.
Wissenschaftliche Evaluation der «Patient Experience»
Renommierte Forscherinnen aus dem Hospital del Mar in Barcelona unterstützen die Spitäler dabei, verlässliche und einfach nutzbare Befragungen zu entwickeln. So können die Ergeb-nisse in konkrete Massnahmen überführt werden, welche die Behandlungsqualität erhöhen. Im Einklang mit dem Anspruch einer «Value Based Health Care» basiert das Vorgehen auf sogenannten «PREMs»-Indikatoren bzw. «Patient Reported Experience Mesures». Langfris-tig wird dieses Monitoring nicht nur eine wissenschaftliche Bewertung der wahrgenommenen Versorgungsqualität ermöglichen, sondern auch als Orientierungshilfe für klinische Entschei-dungen dienen – und dazu beitragen, Ressourcen dort einzusetzen, wo sie für die Patientin-nen und Patienten den grössten Nutzen bringen.
Die Partnerorganisationen
Wichtige Organisationen wie die «Fédération des hôpitaux vaudois», die Schweizer Patientenorganisation und die CSS sind ebenfalls an Bord.
Die nächsten Schritte
Das Projekt dauert zwei Jahre und wird in insgesamt 15 Fachgebieten ausgerollt, darunter Geburtshilfe, Knie- und Hüftchirurgie, Früherkennung von Brustkrebs, Behandlung von Multipler Sklerose oder die Diagnose von Alzheimer. Nach dieser Phase kann das Modell schweizweit anderen Spitälern und Fachgebieten als Beispiel dienen.
«ValEnS steht für einen Paradigmenwechsel: Versorgungsqualität wird nun auch anhand der Empfindungen der Menschen und des sozialen Nutzens, den sie daraus ziehen, gemessen» unterstreicht So Yung Straga, Präsidentin von SPX.
Mehr zum Projekt «ValEnS» (Valeur en Santé)
Förderteam: Fondation Leenaards ; SPX – Shared Patient Experience ; Ensemble Hospitalier de la Côte (EHC) ; Hôpital Riviera-Chablais (HRC) ; Spitalzentrum Biel (SZB).
Partner: Fédération des hôpitaux vaudois (FHV), CSS Versicherungen, Schweizerische Patientenorganisation (SPO).
Forschungsteam: IMIM – Hospital del Mar (Barcelona) – Dr Montse Ferrer, Prof. Yolanda Pardo, Dr Olatz Garin.
Dauer: 2025–2027
Initialer Scope: Während der Anfangsphase des Projekts sind 11 Behandlungspfade beteiligt (chirurgische Versorgung mit Knie- und Hüftprothesen; Schulterchirurgie, Patientinnenpfad Geburtshilfe, Brustkrebsfrüherkennung, zytotoxische Behandlung in der onkologischen Tagesklinik, Anästhesie, Behandlung von Schlaganfällen, Behandlung von Multipler Sklerose, Alzheimer-Diagnose und rheumatologische Konsultationen).