Adipositaszentrum
Unser Zentrum zeichnet sich durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Spezialistinnen und Spezialisten aus. Fachpersonen aus der Viszeralchirurgie, Ernährungsberatung, Psychiatrie sowie der Endokrinologie/Diabetologie bündeln ihr Wissen, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten. Nach der Überweisung durch die Hausärztin oder den Hausarzt erfolgt eine sorgfältige Ersteinschätzung auf Basis eines umfassenden Fragebogens. So können wir den ersten Termin im chirurgischen Ambulatorium oder im EndoDia Centre gezielt planen.
Jeder Fall wird anschliessend am Adipositas-Board – einem regelmässigen Austausch aller beteiligten Expertinnen und Experten – individuell besprochen. Dadurch stellen wir sicher, dass jede Patientin und jeder Patient eine optimale und individuell abgestimmte Behandlung erhält.
Was ist Adipositas?
Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die durch übermässiges Körperfett gekennzeichnet ist und die Gesundheit erheblich beeinträchtigen kann. Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht man ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m² von Adipositas.
Die Ursachen sind vielfältig und reichen von genetischen Faktoren über ungesunde Ernährungsgewohnheiten bis hin zu Bewegungsmangel. Adipositas erhöht das Risiko für Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gelenkbeschwerden. Neben körperlichen Folgen wirkt sich Adipositas häufig auch auf das psychische Wohlbefinden aus.
Therapie im Adipositaszentrum
Unser Adipositaszentrum bietet Ihnen eine breite Palette bewährter und moderner Behandlungsmöglichkeiten, die wir individuell auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.
- Konservative und medikamentöse Behandlung: Unsere Spezialistinnen und Spezialisten der Endokrinologie/Diabetologie begleiten Sie bei der Anpassung Ihres Lebensstils, insbesondere durch Ernährungsumstellungen, Bewegungstherapie und Verhaltenstraining. Bei Bedarf setzen wir Medikamente ein, um den Appetit zu regulieren oder die Fettaufnahme zu verringern. Unser Ziel ist es, erste Erfolge ohne Operation zu erreichen und die Basis für langfristige Veränderungen der Ernährugnsgewohnheiten zu legen.
- Operative Therapie: Für Patientinnen und Patienten, bei denen konservative Methoden nicht den gewünschten Erfolg zeigen, bieten wir chirurgische Eingriffe an. Unsere erfahrenen Chirurginnen und Chirurgen führen bewährte Verfahren wie den Magenbypass oder die Schlauchmagenoperation minimal-invasiv durch. Diese Eingriffe verringern nicht nur das Magenvolumen, sondern wirken sich auch positiv auf den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel aus. In manchen Fällen kann dadurch sogar ein Diabetes mellitus geheilt werden.
- Psychologische Unterstützung: Adipositas ist oft mit emotionalen Belastungen oder auch Essstörungen verbunden. Unsere Fachpersonen aus der Psychiatrie bieten Ihnen Unterstützung, um mögliche Ursachen zu erkennen und neue Strategien im Umgang mit Stress oder emotionalem Essen zu entwickeln.
- Ernährungsberatung: Das Team unserer Ernährungsberatung erstellt gemeinsam mit Ihnen individuelle Pläne, die sich an Ihren Bedürfnissen und Lebensgewohnheiten orientieren. So lernen Sie, langfristig eine gesunde und ausgewogene Ernährung in Ihren Alltag zu integrieren.
Alle Therapien werden im interdisziplinären Team sorgfältig abgestimmt und regelmässig überprüft. Damit stellen wir sicher, dass Sie bestmöglich betreut werden und die Therapie Ihre persönlichen Ziele unterstützt.
Langfristige Nachsorge
Auch nach Abschluss der eigentlichen Behandlung begleiten wir Sie weiterhin engmaschig. Über einen Zeitraum von fünf Jahren finden regelmässige Nachkontrollen statt, um Ihre Fortschritte zu sichern und Ihre Gesundheit im Blick zu behalten. Unsere Ernährungsberatung unterstützt Sie dabei, Ihren neuen Lebensstil beizubehalten. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass Ihr Körper alle notwendigen Vitamine und Spurenelemente erhält.
Langfristig übernimmt Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt die Nachsorge. Bei Fragen oder Problemen bleiben wir aber weiterhin Ihr Ansprechpartner. So garantieren wir, dass die Erfolge von Dauer sind und Sie ein aktiveres und gesünderes Leben führen können.
Das Adipositaszentrum des SZB ist von der Swiss Multidisciplinary Obesity Society (SMOB) als qualitativ hochstehendes Behandlungszentrum (Primärzentrum) anerkannt. Für Sie bedeutet dies: höchste Behandlungsqualität, persönliche, individuelle Betreuung und nachhaltige Erfolge – für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.
Magenbypass
Ein Magenbypass ist eine bewährte Operationsmethode zur nachhaltigen Gewichtsreduktion bei starkem Übergewicht (Adipositas) ab einem BMI > 35 kg/m². Dabei wird der Magen verkleinert, indem ein kleiner Vormagen (Pouch) abgetrennt wird, der nur noch geringe Nahrungsmengen aufnehmen kann. Zusätzlich wird der Dünndarm so umgeleitet, dass ein Teil der Nahrung nicht vollständig verdaut wird.
Durch diese Technik wird weniger Nahrung aufgenommen, die Aufnahme von Kalorien und Nährstoffen wird eingeschränkt. Gleichzeitig kommt es zu hormonellen Veränderungen, die das Hungergefühl und den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen können. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv.
Schlauchmagen
Ein Schlauchmagen ist eine operative Behandlungsmethode zur Gewichtsreduktion, die bei starkem Übergewicht (Adipositas) eingesetzt wird. Dabei entfernt der Chirurg oder die Chirurgin etwa 80 % des Magens, sodass ein schlauchförmiger Restmagen entsteht. Durch die Verkleinerung des Magens wird die Nahrungsmenge, die aufgenommen werden kann, stark reduziert. Zudem wird die Hormonproduktion verringert, die das Hungergefühl auslöst.
Die Kombination aus kleinerem Magenvolumen und vermindertem Hungergefühl erleichtert es Patientinnen und Patienten, weniger zu essen und langfristig Gewicht zu verlieren. Der Eingriff wird minimalinvasiv durchgeführt und ist ein Bestandteil des umfassenden Therapieangebots im Adipositaszentrum des Spitalzentrums Biel
Medikamentöse Therapie
Aus endokrinologischer Sicht zielt die medikamentöse Therapie bei Adipositas (starkem Übergewicht) darauf ab, die hormonellen Prozesse, die das Körpergewicht regulieren, gezielt zu beeinflussen. Adipositas ist oft mit hormonellen Ungleichgewichten verbunden, etwa einer Erhöhung des Hungergefühls durch das Hormon Ghrelin oder einer Beeinträchtigung der Insulinempfindlichkeit.
Medikamente, die aus endokrinologischer Sicht eingesetzt werden, wirken auf verschiedene Mechanismen, um die Gewichtskontrolle zu unterstützen. Zum Beispiel hemmen GLP-1-Analoga das Hungergefühl, fördern die Insulinsekretion und verlangsamen die Magenentleerung. Auch der Wirkstoff Orlistat, der die Fettaufnahme im Darm reduziert, wird häufig eingesetzt.
Die medikamentöse Therapie wird individuell angepasst, basierend auf dem hormonellen Profil des Patienten oder der Patientin und möglichen Begleiterkrankungen wie Diabetes oder anderen Stoffwechselstörungen. Sie ist als ergänzende Massnahme zu einer gesunden Ernährung und regelmässiger Bewegung vorgesehen und wird unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.
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